Autor: Malte Borchardt
- Wachstumstrend für das Interim Management in Deutschland hält weiter an
- Anstieg bei Auslastung und Tagessätzen
- Digitaler Wandel gewinnt in Kundenprojekten weiter an Bedeutung
Köln, 21. Februar 2018
Auch in 2018 legt der Markt für Interim Management – Dienstleistungen weiter zu. In diesem Jahr wird das Honorarvolumen der Branche um knapp 10 Prozent wachsen. Für Interim Management-Einsätze in Führungspositionen liegt das Honorarvolumen zum Jahresende damit bei rund 1,9 Mrd. Euro. Die positive Marktprognose basiert auf der jährlichen Mitgliederumfrage der Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e. V. (DDIM) unter Interim Managern in Führungspositionen, sowie den der DDIM angeschlossenen Interim Management Dienstleistern. Der langfristige Trend bleibt weiterhin stabil. Der Markt für Interim Management wächst in den letzten Jahren kontinuierlich.
„Management auf Zeit gewinnt in der Wirtschaft immer mehr an Bedeutung. In manchen Branchen wie Automotive und Maschinenbau ist Interim Management gar nicht mehr wegzudenken“, sagt Dr. Marei Strack, Vorstandsvorsitzende der DDIM. „Auch der digitale Wandel spielt eine immer größere Rolle in den Mandaten. Hier sehen wir eine Steigerung der Relevanz um knapp 20%. Besonders in den Bereichen Geschäftsprozesse, Agiles Management, Industrie 4.0 und Big Data sind Interim Manager aufgrund ihres breiten Erfahrungsschatzes immer stärker nachgefragt.“
Zahl der aktiven Interim Manager steigt 2018 weiter an
Bei den Managern auf Zeit in Führungspositionen erwartet die DDIM aufgrund der Prognoseumfrage eine Zunahme von 9.000 (Ende 2017) auf 9.500 (Ende 2018). Zum Vergleich: Vor fünf Jahren waren es 6.200.
2017 lag die durchschnittliche Auslastung bei 165 Tagen, für 2018 rechnen die Manager mit einem Anstieg der Auslastung auf über 170 Tage. Im Fünfjahresvergleich zeigt sich, dass die jährliche Auslastung der Manager um insgesamt 15 Tage gestiegen ist, während die Tagessätze auf ähnlichem Niveau blieben. Erwartet wird 2018 ein durchschnittlicher Tagessatz von fast 1.150 Euro. Die Tagessätze variieren jedoch stark und hängen von vielen Faktoren wie Aufgabenstellung, Funktion, Einsatzdauer und Unternehmensgröße sowie vielen weiteren ab. In schwierigen Mandaten werden auch Honorare von 2.500 Euro und mehr pro Tag gezahlt.
Quelle: Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e. V. (DDIM) (www.ddim.de)
Weitere wichtige Prognoseergebnisse im Überblick
Unternehmensgrößen: Die meisten Anfragen kamen 2017 (27,4 %) aus Unternehmen mit 1.001-10.000 Mitarbeitern. Laut Prognose wird dieser Wert 2018 leicht zurückgehen, dafür die Mandatsanfragen aus Unternehmen mit 501 – 1.000 Mitarbeitern steigen. Fakt aber bleibt: Interim Management ist gerade im traditionellen Mittelstand sehr gefragt.
Branchen: Wichtigste Einsatzbranchen werden laut Prognose, wie auch im Vorjahr, der Maschinen- und Anlagenbau (15,7%) und die weiter ansteigende Automobilindustrie (16,5 %) sein. Damit liegen beide Branchen wieder auf den Spitzenplätzen.
Funktionen: Für 2018 wird die stärkste Nachfrage nach Interim Managern in den Funktionsbereichen General Management/Unternehmensführung (30,2%), Technik/Produktion (13,7%) und Finanzen/Controlling (13,3%) erwartet. Auch in 2018 liegt General Management damit, genau wie im Vorjahr, auf Platz 1.
Aufgabenstellungen: Prozessoptimierung (16,9%), Projektmanagement (16,5%) und Restrukturierung / Sanierung (13,9%) sind die meist genannten Aufgaben für 2018.
Digitalisierung: In Punkto Digitalisierung hat sich die Prognose vom letzten Jahr bestätigt. In 2017 gab es mehr Mandate mit Digitalisierungsfokus. Für 2018 wird ein stetig wachsender Anstieg erwartet. Bereits in 2017 standen thematisch die Geschäftsprozesse im Vordergrund. Dies wird auch in 2018 so bleiben.